Wer in der Corona-Krise wegen der Betreuung kleiner Kinder nicht arbeiten kann und deshalb kein Geld verdient, erhält Lohnfortzahlungen. Der Arbeitgeber zahlt das Geld aus und kann es sich von den Behörden erstatten lassen. Bereits vor zwei Monaten hat der Bundestag diese Lohnfortzahlung beschlossen. Vor einer Woche wurde nun sogar die Verlängerung der Lohnfortzahlung beschlossen „Dies war ein ganz wichtiger Schritt, um den berufstätigen Eltern in dieser Zeit finanzielle Sicherheit zu geben, doch wieder einmal haben viele Beschäftigten, die auf Kita-Plätze für ihre Kinder angewiesen sind, in Hessen das Nachsehen“, erklärt der arbeitsmarktpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Wolfgang Decker.
Eine Antragstellung sei in Hessen bislang immer noch nicht möglich. Nachdem die SPD-Landtagsfraktion bereits Anfang Mai diese Problematik angesprochen habe, erhielt man bereits die Information, dass dies auf technische Schwierigkeiten zurückzuführen sei. Dass man nach nunmehr vier Wochen jedoch immer noch nicht in der Lage sei, diese Schwierigkeiten zu beheben, sei eine Zumutung für alle berufstätigen Eltern, die auf dieses Geld angewiesen seien. „Wieder einmal zeigt sich, dass Hessen anderen Bundesländern hinterherhinkt, allen voran das Sozialministerium,“ kritisierte Decker. „Sozialminister Klose muss jetzt endlich in die Strümpfe kommen. Tausende von Eltern sind auf die Hilfen angewiesen und warten händeringend auf ihr Geld“, zeigt sich der Arbeitsmarktpolitiker im höchsten Maße verärgert über das völlig inakzeptable Verfahren.
Klar sei aber auch, dass die Ausweitung des Lohnersatzes für Eltern wegen der Corona-bedingten Kita- und Schulbeschränkungen eine „Übergangslösung“ sei, so Decker. Parallel müssten weitere verantwortungsvolle Schritte für mehr Kitaöffnungen gegangen werden, wie es in vielen Bundesländern bereits geschehe und von seiner Fraktion in den letzten Tagen mehrfach gefordert wurde.